Wir Menschen schätzen die fleissigen Bienen vor allem wegen des Honigs, den sie uns liefern. Aber die Bienen haben eine weitaus bedeutendere Aufgabe: Sie bestäuben den Grossteil aller Wild- und Nutzpflanzen. Leider gibt es immer weniger Bienen auf der Welt. Auch du kannst helfen, die Bienen zu schützen.
Bienen gibt es auf dieser Welt schon sehr lange. Anhand von Bernsteinfunden konnte belegt werden, dass die emsigen Insekten bereits vor 35 Millionen Jahren existierten. Das war lange Zeit vor der Entwicklung der ersten Menschen.
Wann genau die Menschen begannen, Bienenhonig als Nahrungsmittel zu sammeln, ist nicht bekannt. Es gibt aber Nachweise, dass bereits die Steinzeitmenschen auf den Geschmack des goldenen Nektars gekommen sind. Allerdings betrieben sie noch keine systematische Bienenhaltung. Die sogenannten “Honigjäger” kletterten einfach auf Bäume und raubten die Bienenstöcke aus.
Die Bienenhaltung begann erst, als unsere Vorfahr:innen zu Viehzucht und Ackerbau übergingen. Für viele frühe Hochkulturen war Honig aber weit mehr als ein blosses Lebensmittel. Im alten Ägypten galt Honig als “Speise der Götter” und als Quelle der Unsterblichkeit. Auch für die Griechen war Honig eine beliebte Opfergabe. Griechische Gelehrte verwendeten Honig ausserdem als Heilmittel und auch als Handelsgut und Zahlungsmittel war er sehr begehrt.
Da wir heute eine ganze Palette an Süssungsmitteln zur Verfügung haben, spielt der Honig für uns nicht mehr ganz so eine bedeutende Rolle wie früher. Trotzdem erfreut sich das “flüssige Gold” noch immer grosser Beliebtheit. Gerne wird Honig als besonders gesund angepriesen. Doch ist er das wirklich?
Wie raffinierter Zucker besteht auch Honig hauptsächlich aus Traubenzucker (Glucose) und Fruchtzucker (Fructose). Er ist also reich an Kalorien und kann darum nicht generell als gesund bezeichnet werden. In Massen genossen kann er aber durchaus die Gesundheit fördern.
Dies vor allem durch die im Honig enthaltenen Antioxidantien. Diese können den Bluthochdruck senken und dadurch Herzinfarkten und Schlaganfällen vorbeugen.
Die antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften des Honigs machen ihn zudem nicht nur äusserlich zu einem durchaus effektiven Wundheilmittel. Auch im Körper wirkt der Honig als echter Virenkiller. Gerade im Winter kann er das Immunsystem stärken und gegen Erkältungen helfen.
Wenn du Honig in deinen Tee oder deine heisse Milch gibst, solltest du das Getränk aber vorher etwas abkühlen lassen. Denn bereits ab einer Temperatur von 40 Grad werden die heilenden Enzyme im Honig zerstört.
Honig ist also ein wertvoller Stoff und wir schätzen die Bienen zu Recht für dieses süsse Lebensmittel. Beim Sammeln von Nektar leisten sowohl Honig- als auch Wildbienen eine noch sehr viel bedeutendere Arbeit: Sie helfen massgeblich bei der Bestäubung zahlreicher Pflanzen.
Das Zusammenspiel zwischen Bienen und Blumen ist wirklich perfekt koordiniert: Mittels Duftstoffen und leuchtenden Blütenfarben versuchen die Pflanzen, die Bienen auf sich aufmerksam zu machen. Sie signalisieren der Biene: “Hier gibt es leckeren Nektar zu holen!”
Landet die Biene auf einer Blüte, beginnt sie, den Nektar der Blüte mit ihrem langen Rüssel aufzusaugen. Dabei bleiben Blütenpollen an ihrem haarigen Körper hängen. Fliegt die Biene nun zur nächsten Blüte, überträgt sie den Pollen auf die Narbe, also das weibliche Pflanzenorgan, der nächsten Blüte. So wird die Blume bestäubt und in der Blüte können Samenkörner heranreifen.
Auf diese Weise bestäuben Honig- und Wildbienen rund 80 Prozent aller Blütenpflanzen weltweit. Dazu gehören nicht nur Wildpflanzen - auch ein Drittel aller Lebensmittel, die wir konsumieren, sind abhängig von der Bienenbestäubung. Viele Tiere, vor allem Vögel, sind ebenfalls abhängig von den Bienen als Nahrungsquelle. Darum spielen Bienen auch eine wichtige Rolle für die Artenvielfalt.
Leider nimmt die Anzahl der Bienen weltweit stetig ab. Das liegt vermutlich an einer Kombination aus verschiedenen Gründen. Zu den Hauptursachen für den Bienenschwund gehören:
Auch du kannst helfen, die Bienen zu schützen. Mit diesen einfachen Tipps kannst du die Bienen bei ihrer wichtigen Arbeit unterstützen:
Falls du einen Garten oder einen Balkon besitzt, gibt es viele Möglichkeiten, ihn bienenfreundlicher zu gestalten.
Blühende Sträucher, Blumenwiesen und Blumenbeete mit heimischen Blumenmischungen bieten den Bienen reichlich Pollen und Nektar. Achte aber darauf, welche Blumen du kaufst. Manche Blumen sind vom Menschen für ihre schönen Blüten gezüchtet worden, produzieren aber keinerlei Nektar.
Lavendel, Margeriten, Glockenblumen oder Sonnenblumen bieten den Bienen reichlich Nahrung und lassen sich auch auf dem Balkon problemlos anbauen.
Besonders die Wildbienen sind hierzulande stark vom Aussterben bedroht. Ihnen kannst du helfen, indem du in deinem Garten oder auf deinem Balkon für Nistmöglichkeiten sorgst. Fertige Bienenhotels kannst du heute schon für wenig Geld ganz einfach online kaufen.
Auch beim Einkaufen kannst du die Bienen unterstützen:
Damit es dir noch leichter fällt, bei deinem nächsten Einkauf an die Bienen zu denken, haben wir dir eine bienenfreundliche Einkaufsliste zusammengestellt. Schau gleich mal nach, welche Produkte den Bienen besonders gefallen: